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Earthly Communities

22.06 - 12.10.2025
Künstler*innen: AMAZON, Minia Biabiany, Marilyn Boror Bor, Carolina Caycedo,Ismael Condoii, Luigi Coppola, Etienne de France, Alexandra Gelis, Mazenett Quiroga, Laura Huertas Millán, Eliana Otta, Amanda Piña, Naomi Rincón-Gallardo, Sallisa Rosa, Samuel Sarmiento
Kurator*innen: Lucrezia Cippitelli, Simone Frangi

Die Gruppenausstellung Earthly Communities lädt dazu ein, über die weitreichenden Folgen europäischer Kolonialisierung indigener Gebiete Abya Yalas* seit dem 15. Jahrhundert nachzudenken. In multimedialen künstlerischen Arbeiten erkunden elf internationale Künstler*innen die Spuren kolonialer Eingriffe in Umwelt und Gesellschaft. Dabei richten sie ihren Blick auf verschiedene Bereiche: Landwirtschaft, Urbanismus, Archäologie – ebenso wie auf extraktivistische Prozesse, die bis heute tiefgreifende ökologische und soziale Ungleichheiten hervorrufen und verstärken. Inspiriert von Achille Mbembes Vision einer „irdischen Gemeinschaft“ ruft die Ausstellung zu einer neuen, reparativen Haltung auf, die Menschen, Tiere, Pflanzen, Mineralien und spirituelle Wesen gleichermaßen miteinbezieht. Die Werke hinterfragen das westliche Verständnis von „Natur“ und eröffnen Räume für alternative Perspektiven, in denen indigener Widerstand, anhaltendes Wissen und gelebte Verbundenheit mit der Erde sichtbar werden. Durch lokale Bezüge – etwa durch die Rückbesinnung auf früheres Wissen in Südtirol – entsteht ein Dialog zwischen globaler Erfahrung und regionaler Verantwortung. Earthly Communities verbindet so künstlerisch soziale und ökologische Gerechtigkeit.

*Abya Yala ist ein indigener Begriff für den südamerikanischen Kontinent der aus dekolonialer Perspektive die lebendige Erde und kulturelle Selbstbestimmung symbolisiert.

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PERFORMANCE PROGRAM

20.9.2025, 18 Uhr

Anlässlich der Ausstellung „Earthly Communities”, die die Folgen der europäischen Kolonisierung in den indigenen Territorien von Abya Yala untersucht, präsentiert Kunst Meran am Samstag, dem 20. September, ab 18 Uhr einen Performance-Abend mit den Künstlerinnen Alexandra Gelis in Zusammenarbeit mit Adriana Ghimp sowie Amanda Piña in Zusammenarbeit mit Carolina Cifras.

Alexandra Gelis präsentiert "Six Movements in a Disobedient Garden" (2025), eine Performance, die den Abschluss ihres von Juni bis September dauernden Forschungsaufenthalts im Rahmen des Residenzprogramms bei Kunst Meran und beim Künstler*innenhaus Büchsenhausen, Innsbruck, bildet. In Zusammenarbeit mit Adriana Ghimp entsteht dabei eine Live-Klanglandschaft (soundscape), die die sechs Akte des Werks begleitet. Gelis widmet sich mit Klängen, Videos und Skulpturen den komplexen Mustern der Migration und Bewegung von Pflanzen in Meran und Südtirol. Innerhalb ihrer Arbeit wird das laute Aussprechen von Namen nicht nur zu einer Geste der Fürsorge und Aufmerksamkeit, sondern auch zu einer Geste des Widerstands gegen das Vergessen. Das Projekt basiert auf Gesprächen mit dem Botaniker Thomas Wilhalm, dem Anthropologen und Linguisten Johannes Ortner sowie dem Stadtgärtner Stefan Dosser. Dabei greift es auf das Herbarium des Tiroler Botanikers und Priesters Rupert Huter aus dem 19. Jahrhundert zurück. Aus geteilten Erfahrungen mit lokalen Pflanzenliebhaber*innen und Jodler*innen entstanden, beschwört die Performance ein Pluriversum pflanzlicher Beziehungen herauf: ein Geflecht, in dem ortsgebundenes Wissen und angestammte Sprachen koloniale Taxonomien ins Wanken bringen und zu einem mehr-als-menschlichen Miteinander einladen.

Amanda Piña und Carolina Cifras entwickeln im Dialog mit den Bergen performative Praktiken, die sie als sinnliche und schöpferische Kraft erfahrbar machen. Im Rahmen ihrer Künstlerinnenresidenz bei Kunst Meran und im alpinen Umland erweiterte Piña diese Praktiken, indem sie neue performative und somatische Ansätze erforschte, die die Berge als lebendigen, aktiven und zentralen Körper in der Entstehung von Wasser begreifen. In Vorbereitung auf die Performance TO BLOOM () FLORENCIMIENTO (2025) durchqueren die Künstlerinnen die alpine Landschaft mit ihrer ganzheitlichen körperlichen Forschungsmethode. Dabei ermöglichen sie in ihren offenen Studiosessions die Teilnahme von lokalen Performer*innen. Ziel ist die räumliche Erfahrung von kollektiver Bewegung, Reflexion und Transformation

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Amanda Piña, Sacred Waters, To Bloom () Florecimiento, 2024. Courtesy the artist and Studio Fortuna. Foto Ivo Herbert Thoma

Merano Arte goes to Venice

ALPS. ARCHITECTURE. SOUTH TYROL.

Palazzo Cavanis, Venedig
10. Mai - 23. November 2025

Kunst Meran freut sich, in Zusammenarbeit mit der Architekturstiftung Südtirol und dem Südtiroler Künstlerbund, eine neue Etappe des Ausstellungsprojekts Neue Architektur in Südtirol  2018-2024 zu zeigen. Nach ihrer ersten Präsentation in Meran, wo sie großen Anklang bei Presse und Publikum fand, wird die Ausstellung unter dem neuen internationalen Titel ALPS. ARCHITECTURE. SOUTH TYROL. ab 10. Mai parallel zur Biennale Architettura 2025 im Palazzo Cavanis in Venedig zu sehen sein.

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Palazzo Cavanis, Venedig. Foto Maddalena Tartaro

Kunst Meran beteiligt sich auch dieses Jahr wieder an der Aktion „Summer Museum. Freier Eintritt in die Museen mit abo+ 2025.“  Vom 14. Juni bis zum 7. September 2025 haben Schülerinnen und Schüler mit einem gültigen abo+ freien Eintritt in zahlreiche Museen und Ausstellungsorte in ganz Südtirol.

Ein Haus für zeitgenössische Kunst in der Meraner Altstadt

Das Kunsthaus, mit Sitz in einem historischen Gebäude inmitten der Meraner Altstadt, ist ein Ausstellungsraum für zeitgenössische Kunst und Architektur mit internationaler Strahlkraft. Neben der Präsentation fördert Kunst Meran die Entwicklung und die Produktion ebenso wie den Diskurs und die Vermittlung von Kunst. Kunst Meran ist darum bemüht, die Kunst- und Kulturgeschichte kontinuierlich fortzuschreiben und sie um fehlende sowie marginalisierte Narrative zu ergänzen. Dabei wird ein besonderes Augenmerk auf weibliche Narrative gelegt, ebenso wie auf solche, die aus der Kulturtätigkeit des so genannten "Globalen Südens" hervorgehen oder auf solche, die nicht dem heteronormativen Kanon entsprechen.
Die interdisziplinäre Programmgestaltung des Kunstvereins prägt das kulturelle Profil der Stadt Meran wie auch das der lokalen Kunstproduktion. In seiner Funktion als Treffpunkt und Ort des Austausches für zeitgenössische Kunst, organisiert Kunst Meran neben den Ausstellungen verschiedene Initiativen wie Konferenzen, Künstler*innenresidenzen, Workshops, Performances und Gesprächsveranstaltungen.
Kunst Meran ist ein gemeinnütziger Kunstverein und neben seinem Schwerpunkt der zeitgenössischen Kunst eine der aktivsten Institutionen für Architektur in Südtirol. Der Vereinssitz befindet sich seit 2001 im Kunsthaus, welches vom Architekturstudio Höller & Klotzner eigens für die Ausstellungstätigkeit renoviert und eingerichtet wurde.

 

Foto: Davide Perbellini

Öffnungszeiten

Dienstag - Samstag: 10- 18 Uhr
Sonn- und Feiertage: 11- 18 Uhr
Montags geschlossen

Ausnahmen: 24.12.2023/31.12.2023: 11-14 Uhr
25.12.2023/26.12.2023/1.1.2024: geschlossen

Kunst Meran unterstützen

Wir erlauben uns Sie höflich darauf hinzuweisen, dass Sie Kunst Meran mit den 5 Promille für No Profit Vereinigungen bei Ihrer Steuererklärung unterstützen können.

Kunst Meran-Merano Arte Steuernr. 01596020212. Wir danken für Ihren Beitrag

 

 

Member of AMACI

Kunst Meran ist Mitglied der nationalen Institutionen und Museen zeitgenössischer kunst "AMACI" (Associazione dei Musei d’Arte Contemporanea Italiani)

www.amaci.org