Home  | italiano | english

Künstler*innenaustausch Salzburg-Meran 2025

25.07.2025, 11:00 Uhr

Künstlerresidenz 2025:
Hannah Landry in Meran, Martin Telser in Salzburg

Im Rahmen eines Künstler*innengesprächs mit Hannah Landry, Residenzkünstlerin aus Salzburg, und Martina Oberprantacher, Direktorin von Kunst Meran, geben die Beteiligten Einblick in den einmonatigen Rechercheaufenthalt der Künstlerin in Meran. Im Anschluss überreicht Hannah Landry der Stadt Meran – vertreten durch Bürgermeisterin Katharina Zeller und Kulturreferentin Antonella Costanzo – ein Kunstwerk, das während ihrer Residenz entstanden ist.

Die Salzburger Künstlerin Hannah Landry wurde als diesjährige Residenzkünstlerin nach Meran eingeladen. Im Gegenzug wird der Meraner Filmemacher Martin Telser im Oktober seine Residenz in Salzburg antreten. Das Austauschprogramm zwischen den Partnerstädten Salzburg und Meran ermöglicht jährlich Künstler*innen aus beiden Städten einen einmonatigen Arbeitsaufenthalt vor Ort.

In Hannah Landrys künstlerischer Praxis stehen das Sammeln, Erinnern und Umdeuten im Mittelpunkt. Immer wieder richtet sie ihren Blick auf scheinbar nebensächliche Objekte – Dinge, die im Alltag oft übersehen werden, jedoch durch subjektive Erinnerung eine tiefere Bedeutung erlangen.

Auch während ihres Aufenthalts in Meran ging Landry diesen Spuren nach. Im öffentlichen Raum und bei Veranstaltungen sprach sie Menschen an und bat sie, ein analoges Porträt von sich machen zu lassen. Gleichzeitig bat sie die Porträtierten darum, ein persönliches Objekt, das sie stets bei sich tragen, in den fotografischen Prozess einzubeziehen.  Entstanden ist ein Archiv, das Subjekt und Objekt auf einfühlsame Weise miteinander verwebt. Die Wahl der analogen Fotografie ist dabei bewusst getroffen – das Fotografieren, Entwickeln und Weiterverarbeiten übernimmt Landry selbst und verankert so ihre Arbeiten in einem haptischen, entschleunigten Prozess.

Hannah Landry wurde 2004 in Salzburg geboren, wo sie auch lebt und arbeitet. Nach ihrer Matura 2024 befindet sie sich aktuell in einer künstlerischen Übergangsphase hin zum Studium. Ihre Arbeiten bewegen sich zwischen Fotografie, skulpturaler Praxis und dem Einsatz von gefundenem Bildmaterial.

Martin Telser, geboren in Meran, studierte Sozioökonomie in Wien und Regie an der ZeLIG Schule für Dokumentarfilm in Bozen. Heute arbeitet er als freischaffender Regisseur, Kameramann und Editor in den Bereichen Dokumentarfilm, Kurzfilm und Videoinstallation. Telsers Arbeiten basieren auf einem ethnografischen Zugang, der durch unmittelbare Beobachtung gesellschaftliche und persönliche Wirklichkeiten erfahrbar macht.

Das Residenzprogramm trägt dazu bei, den kulturellen Austausch zwischen Meran und Salzburg nachhaltig zu fördern und neue Perspektiven auf künstlerische Praxis sichtbar zu machen.

Fotofilm verbunden mit Hilfe von Feindraht. Foto-H.Landry 2025