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Frida Parmeggiani: Zwei Kostümabstraktionen für Meran

08.03.2022, 16:30 Uhr

Stadttheater Meran, 16.30 Uhr

Präsentation am Dienstag, 8. März, 16.30 Uhr im Stadttheater Meran

Die aus Meran gebürtige und europaweit gefragte Kostümbildnerin Frida Parmeggiani lebt seit 2009 wieder in ihrer Heimatstadt. 2016 hatte Kunst Meran anlässlich ihres 70. Geburtstages die große Schau Kostümabstraktionen gezeigt. Das Kostümpaar Schleppenkleid mit Zweig, das mit 12 weiteren Schöpfungen Teil der Ausstellung war, hat Frida Parmeggiani nun der Stadt Meran geschenkt.

Ihre Daueraufstellung finden die beiden Kostüme in den von Palais Mamming Museum beauftragten, maßgefertigten Vitrinen im Oberen Foyer des Meraner Stadttheaters.
Am 8. März um 16.30 Uhr findet die offizielle Übergabe und Präsentation in Anwesenheit von Frida Parmeggiani , Vertreter*innen der Gemeinde Meran und Mitarbeiter*innen des Kurhaus-und Theatervereins, des Palais Mamming Museum und von Kunst Meran statt.

Frida Parmeggiani hat in den drei Jahrzehnten von 1978 bis 2008 mit Regielegenden wie Rainer Werner Fassbinder, Samuel Beckett, André Heller und Robert Wilson zusammengearbeitet. Für die Salzburger Festspiele entwarf sie die auffallenden und phantastischen Kostüme für „Erwartung/Herzog Blaubarts Burg“, „Pelléas et Melisande“, „Mitridate“ und „Dantons Tod“.

2016 hat Parmeggiani für Kunst Meran erstmals ohne Dramaturgie, Sänger und Schauspieler kreiert. Derart konnte ihre minimalistische Formensprache erstmals statisch-skulptural zum Ausdruck kommen.

So waren 13 hochästhetische, mit Elfriede Jelinek gesprochen, „Kleidergeschöpfe“ entstanden. 

In ihnen hat Frida Parmeggiani das Spannungsverhältnis zwischen Raum, Form und Textilem ausgelotet und den Betrachter*innen eine Vielzahl von Spielarten, Stoff zu formen und skulptural zu verfremden vor Augen geführt. Zugleich hatten die Kostüme auch ihren künstlerischen und persönlichen Werdegang nachgezeichnet.

Die beiden Schleppenkleider knüpfen an das naturalistische Frühwerk der Kostümbildnerin an und stehen für die Anfänge ihrer Entwicklung in den späten 1970er Jahren. Die historische Silhouette besteht aus einem engen Oberteil, dem ausladenden „Cul de Paris“, einem aufragenden Birkenzweig am Rücken und einer mehrlagigen, überlangen Schleppe. Ausgeführt sind die beiden Kleider in Ananasseide, einmal naturbelassen, das andere mal schwarz eingefärbt. In einem langen, in Handarbeit herbeigeführten Prozess wurde die Ananasseide dreidimensional geknittert.