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Talk auf der Terrasse

05.09.2018, 21:00

In einem Gespräch mit Christiane Rekade erzählt der Künstler Diego Marcon von seinem Video Il malatino, das AMACI (Associazione Musei d'Arte Contemporanea Italiani) gemeinsam mit dem MiBAC (Ministero dei Beni Culturali) produziert hat.

Daneben wird Diego Marcon einen Überblick über seine vielseitige und vielversprechende Arbeit mit Film und Videoanimation geben.

Vom Film kommend (er hat Video Editing an der Scuola Civica di Cinema, Televisione e Nuovi Media di Milano und Kunst an der Università IUAV di Venezia studiert) lotet Diego Marcon in seinen Arbeiten die Grenze zwischen Kino und bildender Kunst aus. Er arbeitet sowohl mit Video als auch mit 35mm, 16mm- Filmen oder Super8 und experimentiert mit den Möglichkeiten und dem Potenzial des Mediums, indem er die Filmstreifen etwa direkt mit Farbe oder mit Gravuren bearbeitet.

Il malatino ist ein klassischer Zeichnentrickfilm, der ein krankes Kind zeigt, das im Bett liegt. Die einzige erkennbare Bewegung in der Szene ist der unregelmässige Atem des kleinen Kranken.  Mit wenigen Strichen und dieser einen Bewegung gelingt es Diego Marcon eine unglaublich einnehmende, intensive Situation zu schaffen. Diese Intensität, die durch die Konzentration auf einige wesentliche Darstellungen und Bewegungen entsteht, zeichnen die viele von Marcons Arbeiten aus.  Es gelingt ihm, die Betrachter*innen in den Bann dieser kleinen und doch elementaren Geschichten zu ziehen.

Il malatino ist im Rahmen der Initiative Museo chiama artista (Museum beauftragt Künstler) entstanden. Damit wird beabsichtigt, das zeitgenössische Kunstschaffen in Italien durch Aufträge zu unterstützen und in das museale Netzwerk einzubinden.

Das diesjährige Projekt wurde von Diego Sileo, Kurator des PAC in Mailand, betreut und auch erstmals in Mailand präsentiert. In einer Art “Wanderausstellung” wird “Il malatino” nun in den AMACI-Museen gezeigt.

Diego Marcon, Il malatino, 2017. Courtesy the artist and AMACI